Bienenstich und Hakenkreuz
Zeichentrick aus Dachau – die Deutsche Zeichenfilm GmbH

von Rolf Giesen

Mühlbeyer Filmbuchverlag

Buch mit teils farbigen Abbildungen
166 Seiten (Print)

1. Auflage 06/2020

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Variante ISBN-Nummer Preis

Print 9783945378618 16,90 €

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Kindle 9783945378632 11,99 €

Der Titel ist überall im Buchhandel erhältlich, online wie auch im stationären Buchhandel.

Themen

  • Nationalsozialismus
  • Filmgeschichte
  • Animationsfilm

Juni 1945. Weesow bei Werneuchen, vor den Toren von Berlin. In einem sowjetischen Internierungslager hat sich ein Häftling auf der Toilette erhängt. Karl Neumann, NSDAP-Mitglied seit 1930, war im Dritten Reich der Mann, der Walt Disney Konkurrenz machen und als Betriebsführer der Deutschen Zeichenfilm GmbH eine Trickfilm-Produktion nach amerikanischem Muster aufbauen sollte: keine animierten Propagandafilme, sondern bunte, völlig harmlose Tierfabeln für die ganze Familie. Hitler und Goebbels waren nämlich erklärte Fans disney-animierter Wald-und-Wiesen-Romantik à la „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ – und Goebbels war der Meinung: Was die Amerikaner können, können wir Deutschen ebenso gut oder noch besser.

In „Bienenstich und Hakenkreuz“ schildert Dr. Rolf Giesen anhand einer Vielzahl von Interviews mit Zeitzeugen die abenteuerlichen Irrwege des deutschen Trickfilms zur Zeit des Nationalsozialismus: Der Bombenangriffe auf Berlin wegen lagerte Neumann 1944 einen Teil der Produktion nach Dachau aus, in ein Künstlerheim, nicht weit entfernt vom Konzentrationslager – dort wurden Menschen gequält und vernichtet, hier triumphierte der Edelkitsch um entflogene Kanarienvögel und schniefende Hundewelpen. Millionen wurden in das Projekt gesteckt. Heraus kam nicht viel mehr als heiße Luft. Nur ein Kurzfilm wurde bis Kriegsende fertiggestellt: „Armer Hansi“, ein weiterer in Dachau begonnen und nach dem Krieg von der DEFA übernommen: „Purzelbaum ins Leben“ – aber das von Goebbels großspurig initiierte Unternehmen wirkt im deutschen Animationsfilm bis heute nach …

Rezensionen

„Zeitbild, in dem der Größenwahn der Beteiligten, schamloses Epigonentum, politische Interessen und opportunistische Karrieregeilheit deutlich zu Tage tritt.“

35 Millimeter – Retro Filmmagazin | 12/2020, Nr. 40

von Marco Koch

„Gut recherchiertes Buch […] Es kommen viele Zeitzeugen zu Wort, die zwischen 1988 und 1990 von J. P. Storm interviewt worden sind.“

hhprinzler.de | 07/2020

von Hans Helmut Prinzler

„Verdienstvolles Buch.“

culturmag.de

von Alf Mayer

„In Bienenstich und Hakenkreuz geht der Filmwissenschaftler Rolf Giesen der kurzen und skurrilen Geschichte der Disney-Imitation von Joseph Goebbels’Gnaden auf den Grund. Die Basis bilden Interviews mit Zeitzeugen.“

Neue Bildpost / Katholische SonntagsZeitung

von Thosten Fels

„Zeichnet die Geschichte der 'Deutschen Zeichenfilm GmbH' aus erster Hand spannend nach.“

ekz.Bibliotheksservice

von Mario Kowalak

Interviews

„Evil Ed Special“: Interviewcast mit Rolf Giesen (Ausschnitt)

Inhaltsverzeichnis

  • Vorspiel: Mary Poppins im Konzentrationslager
  • Trickfilmer in Haft
    • Auch (braune) Zwerge haben klein angefangen: Die Deutsche Zeichenfilm GmbH
    • Schneewittchen darf nicht heim ins Reich
    • Walt Disney besucht Nazi-Deutschland
    • Zwei Nazi-Firmen kämpfen um Disneys Film-Triumph
  • Die Vorläufer von HB- und Mainzelmännchen
    • Ein Hamburger schreibt eine Doktorarbeit über den Animationsfilm
    • Cartoons ohne Disney – aber nach Disney-Vorbild
    • Disney auf reichsdeutsche Art
    • Biene Maja
    • Die Lehrwerkstatt
    • Die Zeichnerinnen
  • Der Trickfilm muss nach Dachau
  • Traumschmelze – vom Ende des deutschen Zeichenfilms
    • Die Kinderbaracke von Auschwitz
    • Von Dachau zur Defa
    • Minnesang auf Markenartikel
  • Die Nazis und der europäische Animationsfilm: Eine Schlussbetrachtung über Deutschlands Eingriff in den europäischen Humor
  • Ausgewählte Kurz-Biografien

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