Die Kunst der Filmkomödie – Band 1
Komiker, Gags und Regisseure

von Manfred Hobsch, Franz Stadler

Mühlbeyer Filmbuchverlag

Buch mit teils farbigen Abbildungen
445 Seiten (Print)

1. Auflage 02/2015

Erhältliche Varianten/Formate:

Variante ISBN-Nummer Preis

Print 9783945378175 29,90 €

PDF 9783945378205 22,99 €

Epub 9783945378182 22,99 €

Kindle 9783945378199 22,99 €

Der Titel ist überall im Buchhandel erhältlich, online wie auch im stationären Buchhandel.

Worüber der Filmzuschauer lacht und wie die Gagmaschine Kino funktioniert – das erklären Programmkino-Pionier Franz Stadler („filmkunst 66“) und Filmjournalist Manfred Hobsch („Zitty“-Gründer) im zweibändigen Handbuch „Die Kunst der Filmkomödie“: kenntnisreich, aber subjektiv, geleitet von persönlichen Einschätzungen, dennoch orientiert an Fakten – und ohne mit übersteigerter Interpretationssucht den Spaß am Lesen verderben zu wollen.

Im ersten Band stellen die Autoren die Grundformen, Stilmerkmale und Hauptthemen der Filmkomödie in ihrer geschichtlichen Entwicklung von der Stummfilmgroteske bis zur Comedy von heute vor. Sie erläutern in einem systematischen Überblick die feinen Unterschiede zwischen Slapstick und Satire, Gesellschaftskomödie und Sophisticated Comedy, Parodie und Klamotte, Romantic Comedy und Tragikomödie, analysieren die Mechanismen der Komik und die Möglichkeiten von Gags, und sie porträtieren 60 der besten Komödienregisseure von Almodóvar bis Zucker-Abrahams-Zucker sowie 70 bedeutende Filmkomiker von Abbott & Costello bis Robin Williams.

Im zweiten Band über „Die Kunst der Filmkomödie“ präsentieren die Autoren die eintausend besten Filmkomödien der Filmgeschichte.

Rezensionen

hhprinzler.de | 04/2015

von Hans Helmut Prinzler

„Das Wort „Standardwerk“ sollte spärlich verwendet werden. Alf Mayer findet es mehr als angebracht für ein zweibändiges, beinahe 950seitiges Filmbuch aus einem kleinen, mutigen Verlag. Es beschäftigt sich mit etwas halbwegs Verfemtem – mit der Filmkomödie.“

culturmag.de | 11/2015

von Alf Mayer

kino-zeit.de

von Marie Anderson

„Künftig sicherlich als Standardwerk zu bezeichnendes Buch.“

digitalvd.de

von Frank Brenner

hr2 Kultur

von Hadwiga Fertsch-Röver

Deutschlandfunk | 02/2015

von Thekla Jahn

„Ein Werk, dem ich meine Hochachtung nicht versagen kann.“

Filmbulletin | 01/2017

von Frank Arnold

35mm – Das Retro-Filmmagazin | 04/2015

von Sabine Tews

„Ein Standardwerk“

film-dienst | 06/2015

von Rainer Dick

„Nützlich und unterhaltsam.“

Philosophischer Literaturanzeiger | Band 70, Heft 2, 2017

von Rudolf Lüthe

Interviews

Interview mit Manfred Hobsch – „Wir brauchen nach wie vor Lexika!“

Manfred Hobsch über die Gründung der ZITTY, die Liebe zum Film und sein Buch "Die Kunst der Filmkomödie"

Das Interview wurde im Sommer 2015 von Studenten der Filmuniversität Babelsberg geführt: Victoria Frenz, Fritz Fölster, Leonard Wischhusen und Marten Stübing

Manfred Hobsch, 64, ist nicht nur ein Mitbegründer des ZITTY-Verlages, er ist auch Autor. Als Cineast weist er ein beachtliches Repertoire an verfassten Lexika auf – vom Genrekino über Schlagerfilme, Liebesfilme, Katastrophenfilme, James Bond bis hin zu Filmen aus der Nazizeit. 2015 erschien in Zusammenarbeit mit Franz Stadler der erste Band zur „Kunst der Filmkomödie“. Ein Gespräch über seinen Werdegang, seine komödiantischen Vorlieben und sein nächstes Projekt.

Herr Hobsch, woher kommt Ihre Begeisterung für Film und wie kommt es, dass sich diese Begeisterung schon so lange hält?

Ich bin schon als Kind gerne ins Kino gegangen, bei meinem allerersten Kinobesuch mit vier Jahren habe ich im dunklen Kinosaal Angst gehabt und mein Vater musste mit mir wieder hinausgehen. Aber das hat sich später gelegt und ich bin dann wahnsinnig gerne und viel ins Kino gegangen. Ich habe viele weniger gute und noch viele schlechte Filme gesehen, bis ich mich für „Filmkunst“ begeisterte. Zu meinen Favoriten an Regisseuren wurden Hitchcock, Truffaut, und wie sie alle heißen.

Und wie sind Sie zum Schreiben über Film gekommen?

1975 hatte ich Leute kennengelernt, die die Zeitschrift "Pro+Kontra" gemacht haben, und dort habe ich unter anderen einen Artikel über das Filmfestival in Paris 1976 veröffentlicht. Das war keine Zeitschrift, wie wir sie heute kennen, eher eine Art Gemeinschaft von Leuten, die das hobbymäßig gemacht haben. Ich bin dann langsam immer weiter in dieses Metier gerutscht, über Filme zu schreiben.

Also hatten Sie gar keine journalistische Ausbildung?

Nein, das kam aus der Begeisterung heraus. Nach dem Abitur habe ich eine Ausbildung zum Verlagskaufmann gemacht, hatte aber stets die Ambition, in der Redaktion zu arbeiten.

Was war denn der Anlass der ZITTY-Gründung 1977? Gab es kein anderes Kino Magazin zu dieser Zeit?

In West-Berlin gab es den „Tip“ damals schon und den ZITTY-Vorläufer „Hobo“, für den ich Titelgeschichten und Filmkritiken geschrieben habe. Dort gab es Auseinandersetzungen mit dem Verleger und die „Hobo“-Leute sagten: „Wir können das auch ohne Verleger!“ So haben wir den ZITTY-Verlag gegründet.

Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen?

Mitgenommen habe ich, dass man ohne Chef nicht auskommt. Denn zwölf Chefs haben zwölf Meinungen, und es gab heftige Auseinandersetzungen. Im Nachhinein staune ich darüber, mit welchem Elan wir da rangegangen sind und dass immer alle zwei Wochen ein Heft herausgekommen ist.

Was wollten Sie mit der ZITTY-Gründung erreichen?

Ich beziehe mich jetzt auf den Filmbereich: Es war damals nicht üblich, in der Tagespresse alle Filme zu besprechen. Heute ist das gang und gäbe, dass in allen Zeitungen Filme besprochen werden. Ich wollte, dass das Kinoprogramm West-Berlins abgebildet wird und dass alle Filme kritisch beurteilt werden. Und vor allem wollten wir das besser und ausführlicher machen.

Was sagen Sie zur heutigen Kultur, in der man sich überall Meinungen zu Filmen einholen kann?

Ich habe leichte Zweifel, ob das wirklich so viele unterschiedliche Meinungen sind. Man findet im Internet überall bezahlte Kritiken. Viele sind einfach nur die von den Presseagenturen herausgegebenen und leicht umgeschriebenen Texte. Das ist also nicht wirklich viel mehr geworden an qualifizierter Kritik und Meinung.

Viele Kritiken sind ja gekauft. Haben Sie sich jemals für eine Kritik kaufen lassen?

Nein. Das geht an den Ethos, aber ich habe seinerzeit ganz streng darauf geachtet, dass eine klare Trennung vorlag und dass keine Einflussnahme auf die redaktionellen Texte passierte.

Sie haben das Lexikon "Die Kunst der Filmkomödie" veröffentlicht, und dort sind vor allem Regisseure und Darsteller aus den USA und aus Europa dargestellt. Was waren da Ihre Auswahlkriterien?

Die meisten Komödien kommen aus Hollywood, ich würde mir auch wünschen, dass es mehr europäische, mehr deutsche Komödien gibt, aber zahlenmäßig ist es eine klare Übermacht der USA. Und natürlich haben bei der Auswahl persönliche Erfahrungen und Vorlieben eine Rolle gespielt. Mein Ko-Autor Franz Stadler und ich haben uns auf die Leute konzentriert, die in dem Genre etwas bewirkt und bewegt haben.

Wer sind denn die besten Komödien-Regisseure? Die das Genre entscheidend geprägt haben? Ihre Top 3?

Mein Favorit aus der frühen Zeit ist Charles Chaplin. Und dann aus den 1950ern, 1960ern Jacques Tati. Er hat nur wenige Filme gemacht, aber die sind alle toll. Und Blake Edwards mit seinen Peter Sellers-Filmen ist mein absoluter Favorit. Er ist wirklich ein Meister.

Es gibt sehr wenige weibliche Regisseure und Darstellerinnen in Ihrem Buch. Warum tauchen so selten Frauen in Komödien auf?

Wir haben gesucht. Es gibt viele komische Darstellerinnen, die allerdings nur in den Nebenrollen auftauchen. Frauen fungieren meist nur als Supporting Stars, aber nicht als Hauptrolle. Bei den Regisseuren ist es ein bisschen anders. Aber das ist filmgeschichtlich bedingt, Frauen konnten sich im Filmgewerbe erst spät durchsetzen. Es gab eine Dominanz der Männer bis in die 1970er, 1980er Jahre hinein.

Können Sie nach mehrmaligem Sehen einer Komödie immer noch über die Witze lachen?

Es gibt Filme, bei denen ich das kann, aber es gibt auch Filme, wo mir das schwerer fällt. Zum Beispiel bei Tati, da bin ich immer wieder sofort dabei und amüsiere mich. Die Filme der Zucker-Brüder kann ich erst nach ein paar Jahren wieder ansehen und lustig finden, wie etwa "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug".

Ist die Komödie denn Ihr Lieblingsgenre?

Ich habe zwar auch Bücher über andere Filmgenres geschrieben, aber die Komödie gehört definitiv zu meinen Favoriten. Ich habe das Buch auch nicht alleine geschrieben, sondern gemeinsam mit Franz Stadler, der über Jahrzehnte hinweg das Berliner Programmkino "Filmkunst 66" geleitet hat. Er hatte mit dem Buch bereits angefangen und war von meinen Anmerkungen zum bereits Geschriebenen so angetan, dass er mich eingeladen hat, an dem Buch mitzuarbeiten. Franz Stadler hatte eine gute Struktur erstellt, Komödien kann man nicht chronologisch erklären. Man muss versuchen, die Strukturen offen zu legen und das ist uns denke ich auch ganz gut gelungen.

Im Satireblatt "Titanic" wurde eine Kritik zu Ihrem Buch veröffentlicht, in der der Autor die Frage stellt, ob wir überhaupt noch Lexika wie Ihr Buch benötigen…?

Ich denke schon. Wir haben vorhin schon über Internet und mangelnder Substanz und Tiefe geredet. Wir wollten mit unserem Buch Informationen bieten, die über das im Internet verfügbare Wissen hinausgehen. Ich sage also: Ja, wir brauchen nach wir vor Lexika.

Der zweite Teil Ihres Buches erscheint im Herbst. Was erwartet uns da?

Hier werden 1.000 Filmkomödien vorgestellt. Von unserer ursprünglichen Idee, die 100 besten Komödien vorzustellen, sind wir schnell abgekommen, da wir ein sehr breites Spektrum abdecken wollten. Wir fangen mit Laurel und Hardy an und hören mit Adam Sandler auf. Wir wollten neben Hollywood auch das europäische Kino abbilden.

Wie lustig ist Deutschland?

Es gibt schon lustige deutsche Komödien. Nehmen Sie Otto Waalkes oder Loriot. Im Vergleich zu Hollywood ist es deutlich weniger, aber die Dominanz Hollywoods verhindert oder behindert das natürlich. Die Filmförderung müsste stärker europäisches Kino und deutsches Kino fördern, um etwas zu schaffen, das gegen Hollywood ankommen könnte. So etwas wie „Fack ju Göhte“ ist eine große Ausnahme.

Vielen Dank.

Inhaltsverzeichnis

Teil 1: Grundformen und Handlungsmustere der Filmkomödie

  • Grundformen der Filmkomödie
    • Die Slapstickkomödie
    • Die Gesellschaftskomödie
    • Die Tragikomödie
    • Die Parodie
    • Die Satire
  • Personelle Grundkonstellationen der Filmkomödie
    • Komische Typen
    • Komische Paare
    • Ensemblekomödien
  • Grundthemen der Filmkomödie
    • David gegen Goliath
      • Romantic Comedies
      • Serenade zu dritt
      • Der Reigen
      • Make love, not war
      • Der Verführer lässt schön grüßen
      • Sex on the Beach
      • Screwball Comedies
    • Familienkomödien
    • Hochzeitstrouble
    • Situationskomödien
    • Culture Clash
    • Missverständnisse und Verwechslungen
    • Rollen- und Geschlechtertausch
    • Schwierige Aufgaben
    • Gaunerkomödien
    • Spaß mit Leichen
    • Pikarische Abenteuer
    • Komische Prämissen
    • Kleine Fluchten
    • Jagdgeschichten
    • Unvorhergesehene Ereignisse
    • Kulinarisches Kino
  • Die 20 Grundgags der Filmkomödie
    • Situationskomik: Der Mensch in einer peinlichen und lächerlichen Situation
    • Kleine Ursache – große Wirkung
    • Große Ursache – kleine Wirkung
    • Tücke der Objekte
    • Umwandlung der Dinge
    • Fehlverhalten
    • Die Kunst der Zerstörung
    • Anti-Gags
    • Running Gags
    • Verzögerungsgags
    • Spätzündung
    • Kettenreaktionen
    • Die Tortenschlacht
    • Körperliche Deformationen
    • Spiel mit der Gefahr
    • Verfremdungseffekte
    • Komische Nachahmung
    • Unangepasste Verhaltensweisen
    • Falsche Erwartungen und echte Überraschungen
    • Sprachgags

Teil 2: ABC der großen Filmkomiker

  • Abbott & Costello
  • Woody Allen
  • Rowan Atkinson
  • Roberto Benigni
  • Dany Boon
  • Bourvil
  • Mel Brooks
  • Jim Carrey
  • Charlie Chaplin
  • Chevy Chase
  • Billy Crystal
  • Danny DeVito
  • Heinz Erhardt
  • Pierre Étaix
  • Marty Feldman
  • Fernandel
  • W. C. Fields
  • Louis de Funès
  • Curt Goetz
  • Whoopi Goldberg
  • Cary Grant
  • Alec Guinness
  • Dieter Hallervorden
  • Tom Hanks
  • Goldie Hawn
  • Michael »Bully« Herbig
  • Terence Hill & Bud Spencer
  • Bob Hope
  • Danny Kaye
  • Buster Keaton
  • Laurel & Hardy
  • Jack Lemmon
  • Jerry Lewis
  • Max Linder
  • Theo Lingen
  • Harold Lloyd
  • Loriot
  • Nino Manfredi
  • Steve Martin
  • Die Marx Brothers
  • Walter Matthau
  • Bette Middler
  • Monty Python
  • Dudley Moore
  • Hans Moser
  • Eddie Murphy
  • Bill Murray
  • Maurizio Nichetti
  • Leslie Nielsen
  • David Niven
  • Die Olsen-Bande
  • Pat und Patachon
  • Raimu
  • Pierre Richard
  • Heinz Rühmann
  • Adam Sandler
  • Helge Schneider
  • Peter Sellers
  • Vittorio De Sica
  • Will Smith
  • Ben Stiller
  • Jacques Tati
  • Ugo Tognazzi
  • Totò
  • Peter Ustinov
  • Karl Valentin
  • Otto Waalkes
  • Mae West
  • Gene Wilder
  • Robin Williams

Teil 3: Die besten Komödienregisseure

  • Pedro Almodóvar
  • Wes Anderson
  • Alessandro Blasetti
  • Philippe de Broca
  • Detlev Buck
  • Tim Burton
  • Frank Capra
  • René Clair
  • Étienne Chatiliez
  • Die Coen-Brothers
  • Charles Crichton
  • Michel Deville
  • Tom DiCillo
  • Doris Dörrie
  • Stanley Donen
  • Blake Edwards
  • Nora Ephron
  • Marco Ferreri
  • Miloš Forman
  • Melvin Frank, Norman Panama
  • Stephen Frears
  • Terry Gilliam
  • Howard Hawks
  • Kurt Hoffmann
  • Juzo Itami
  • Agnès Jaoui
  • Anders Thomas Jensen
  • Jean-Pierre Jeunet
  • Cédric Klapisch
  • Emir Kusturica
  • John Landis
  • Mitchell Leisen
  • Richard Lester
  • Dani Levy
  • Ernst Lubitsch
  • Alexander Mackendrick
  • Leo McCarey
  • Norman Z. McLeod
  • Jirí Menzel
  • Nancy Meyers
  • Édouard Molinaro
  • Mario Monicelli
  • Harold Ramis
  • Carl Reiner
  • Rob Reiner
  • Alain Resnais
  • Dino Risi
  • Yves Robert
  • David O. Russell
  • Sabu
  • Coline Serreau
  • Ettore Scola
  • Preston Sturges
  • Jan Sverák
  • Frank Tashlin
  • Francis Veber
  • John Waters
  • Lina Wertmüller
  • Billy Wilder
  • Sönke Wortmann
  • Robert Zemeckis
  • ZAZ: Jim Abrahams und die Zucker-Brothers

Weitere Inhalte